Poster: Basic Services for NFDI(4Objects)
Sprache: Deutsch

Ziel: Basisdienste für die NFDI
Base4NFDI ist eine gemeinsame Initiative aller NFDI-Konsortien mit dem Ziel, Basisdienste innerhalb der NFDI zu etablieren. Ein solcher Basisdienst wird als technisch-organisatorische Lösung verstanden, die einen Mehrwert für die Konsortien und ihre Nutzenden schafft, existierende Dienste bündelt, für potenziell alle NFDI-Konsortien nützlich ist und auf Nachhaltigkeit abzielt. Base4NFDI bietet den Rahmen für diese Basisdienste, indem es in regelmäßigen Ausschreibungsrunden Fördergelder für Basisdienstkandidaten vergibt und durch die drei Entwicklungsphasen der Initialisierung, Integration und des Ramping-Ups bis zum dauerhaften Betrieb begleitet. Sämtliche Schritte werden in enger Abstimmung mit den Konsortien und einem technischen Expertenkomitee sowie mit Zustimmung der Konsortialversammlung begangen (vgl. Base4NFDI Vision and Mission, https://base4nfdi.de/about/mission-statement).

Stand der Dinge
Derzeit (Stand August 2024) befindet sich ein Dienst in der Integrationsphase (IAM4NFDI – Identity & Access Management) und sechs in der Initialisierungsphase (TS4NFDI – Terminology Services, PID4NFDI – Persistent Identifier Service, Jupyter4NFDI – A central JupyterHub, DMP4NFDI – Data Management Plans, KGI4NFDI – Knowledge Graph Infrastructure, nfdi.software – Software Marketplace). Weitere Basisdienstanträge können jedes Jahr zu mehreren Fristen eingereicht werden.

Fokus: IAM4NFDI, PID4NFDI, Jupyter4NFDI
Für NFDI4Objects und seine Communitys sind alle Basisdienste relevant. An dieser Stelle soll dennoch auf drei Beispiele fokussiert werden, die das konkrete Potenzial von Basisdiensten für das Konsortium verdeutlichen.
In der bislang noch großteils dezentral organisierten, föderierten deutschen Forschungslandschaft will IAM4NFDI durch ein übergreifendes Identitäts- und Zugriffsmanagement den Zugang zu digitalen Ressourcen vereinfachen. Dafür sollen bestehende IAM-Systeme verbunden und erweitert werden. Für NFDI4Objects bietet das u.a. die Möglichkeit, mit einem Account per Single Sign-On auf Datenbanken, Tools und Services über die eigene Institution hinaus zuzugreifen, mit institutionsfremden Daten zu forschen und auf bestehender Forschung aufzubauen.
PID4NFDI bedient einen besonders in der NFDI4Objects-Community bekannten Bedarf: die global eindeutige und fehlerfreie Identifikation von (digitalen) Objekten zu deren Zitation und Referenz. Persistente Identifikatoren sind eine zentrale Grundlage von Forschungsdatenmanagement, das den FAIR-Kriterien genügt. Die unterschiedlichen Anforderungen innerhalb der NFDI-Konsortien will PID4NFDI aufbauend auf bestehenden PID-Infrastrukturen harmonisieren. Daneben will PID4NFDI mit dem Angebot eines PID Coordination Hubs zentrale Anlaufstelle für transparente Information, Fragen, Support und Training zu PIDs innerhalb der NFDI werden und eine bessere Forschungsdatenvernetzung durch hochwertige Metadaten ermöglichen.
Für die Community von NFDI4Objects typische Arbeiten wie 3D-Modellierung mittels Laserscanning und Photogrammetrie oder mit GIS benötigen große Rechenleistung. In Jupyter4NFDI soll ein zentraler JupyterHub mit HPC-Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, der derartige Arbeiten signifikant beschleunigt oder überhaupt erst ermöglicht. Während institutionell angebundenen Forschenden zumeist über ihre Institution ein Mindestmaß an Rechenpower zur Verfügung gestellt wird, können insbesondere instutitionsunabhängige Forschende und Studierende hiervon stark profitieren.

Ausblick: Mitwirkung erwünscht
Basisdienste können also auf unterschiedliche Weise die Arbeit in den NFDI-Konsortien und ihren Communitys befördern. NFDI4Objects gewinnt beispielsweise vereinfachten Single Sign-On Zugang zu wichtigen Ressourcen und Rechenpower sowie eindeutige Referenzierbarkeit verschiedenster Forschungsentitäten, die auch die Suche und Datenvernetzung vorantreibt. Dank des community-getriebenen Ansatzes von Base4NFDI kann NFDI4Objects direkten Einfluss auf die Entwicklung der Basisdienstkandidaten nehmen und bei deren bedarfsgerechter Gestaltung mitwirken.

Franziska Fritzsche ist aktuell Projektmanagerin für das Projekt BASE4NFDI bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Culture Coordination Officer an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Universität zu Köln und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden für das Projekt NFDI4Culture tätig. Sie hat einen Bachelor- und Master-Abschluss in Klassischer Archäologie von der Universität Heidelberg, mit den Nebenfächern Psychologie und Ethnologie.

Dr. Lukas Weimer (https://orcid.org/0000-0001-6919-3646) arbeitet in der Abteilung
Forschung und Entwicklung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek
Göttingen im Office des NFDI-Konsortiums Text+ sowie im Office des Verbunds Base4NFDI.
Seinen Hintergrund hat er in der neueren deutschen Literaturgeschichte.

I am a Service Steward @ Base4NFDI and support the PID4NFDI and DMP4NFDI basic services.